Menschen, denen es nicht so gut geht, in der Not zu helfen, ist seit jeher ein großes Anliegen der Gemeinschaftsschule Freisen. So hat die Schule schon in den letzten Jahren Teilerlöse des Adventsbasars für den guten Zweck gespendet und Spendenläufe veranstaltet bzw. Hilfsprojekte unterstützt. Empfänger dieser Spenden waren unter anderem die saarländische Initiative Sternenregen, die Stefan-Morsch-Stiftung und ein an einem seltenen Hirntumor erkranktes Kind aus der Nachbargemeinde.
In diesem Jahr hat sich die Schülervertretung entschlossen, einen Spendenlauf für die vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen zu veranstalten, der von EDEKA Eckstein in Freisen großzügig durch eine Obst- und Getränkespende für die Läufer unterstützt wurde. „Ich habe zu Beginn des Krieges aus Instagram gesehen, dass es einige Hilfsaktionen für die Ukraine gibt und wie groß die Not dort ist und dachte mir, da muss man doch auch als Schule etwas machen!“, erklärt die stellvertretende Schülersprecherin Alicia Rahn (10b), welche die Grundidee in einer SV-Sitzung einbrachte und hier gleich auf viel Zustimmung stieß.
Lediglich die Form der Spendensammlung musste noch gefunden werden. Nachdem man mit einem Kuchenverkauf in den großen Pausen begonnen hatte, begann man mit der Suche nach einer weiteren geeigneten Aktion. „Zur Debatte standen kurzzeitig auch ein Wohltätigkeitsflohmarkt oder ein Autowasch-Service, aber letztlich entschieden die Schülerinnen sich für einen Spendenlauf und es gab an zwei Tagen auch einen Pommes-Frites–Verkauf der Klassenstufe 10“, weiß Vertrauenslehrerin Eveline Marx zu berichten. So organisierten die Schülervertreterinnen und Schülervertreter gemeinsam mit den beiden Lehrkräften Eveline Marx und Jan Dengel den großen Spendenlauf komplett in Eigenregie und konnten nun stolz symbolisch einen Betrag von 6.300 Euro an den Verein „Wohltäter“ aus Ramstein übergeben.
Andreas Nasartschuck nahm die Spendenzusage bei einem Termin in der Schule dankbar entgegen. Er berichtete von der Arbeit der über 100 ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Vereins und zeigt einen beeindruckenden, teilweise auch beklemmenden Filmclip, der die Arbeit des Vereins dokumentiert. Nasartschuck und seine Mitstreiter haben nämlich sowohl in Deutschland als auch direkt vor Ort in der Ukraine in den letzten Wochen eine Hilfsstruktur aufgebaut und versorgen die Menschen im Kriegsgebiet direkt mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs.
Er selbst war auch schon öfters selbst unter Einsatz von Leib und Leben im Kriegsgebiet und wird auch in etwa einem Monat wieder in die Ukraine fahren, um zu helfen. „Bei der Suche nach einem geeigneten Spendenempfänger war es uns wichtig, eine Organisation zu finden, bei der nicht ein Großteil der Spenden für die eigene Verwaltung aufgebracht wird, sondern die dafür sorgt, dass alles direkt bei den Betroffenen ankommt“, erzählt Schulleiter Marc André Müller. Beim Verein „Wohltäter“, der – typisch deutsch – noch auf seine Anerkennung als eingetragener Verein durch die bürokratischen Instanzen wartet, sei all dies gegeben. Den Kontakt stellte Vertrauenslehrer Jan Dengel her, der einen Mitarbeiter des Vereins mit ukrainischen Wurzeln seit seiner Kindheit kennt.
„Wir arbeiten komplett ehrenamtlich. Für knapp 1.500 Euro können wir vor Ort rund eine Tonne Lebensmittel kaufen und direkt verteilen“, beteuert Nasartschuck. Ein offizielles Spendenkonto kann der Verein Wohltäter erst dann eröffnen, wenn er als gemeinnütziger Verein anerkannt ist. Das soll voraussichtlich in den nächsten 14 Tagen geschehen. Erst dann wird die Spendensumme auch offiziell überwiesen. Auch den Videoclip, den die Schülerinnen und Lehrkräfte bereits vorab sehen konnten, wird dann im Internet veröffentlicht.
Schulleiter Marc André Müller bedankte sich am Ende des Termins nochmals bei der Schülervertretung für die eigenständige Organisation der Spendenaktion und hob dabei hervor, dass die Klasse 6c mit einer Spendensumme von 1.435 Euro mit Abstand die eifrigste Klasse war. Außerdem sagte er Herrn Nasartschuck zu, die Arbeit des Vereins auch über die schulischen Infokanäle bekannter zu machen, sobald der Filmclip und die Onlinepräsenz veröffentlicht wurden.