Dass sich die Gemeinschaftsschule Freisen mit modernen Lernkonzepten und einem weit überdurchschnittlichen Engagement des Lehrerkollegiums einen guten Ruf über die Gemeindegrenze hinweg erarbeitet hat, ist nicht neu. Neue Wege hat die Schule nun jedoch im Bereich der Berufsorientierung eingeschlagen. Wenn mehr als 20 Betriebe unterschiedlicher Fachrichtungen mit über 550 Schülerinnen und Schülern sowie zahlreichen Eltern an einem Samstagvormittag im Februar in der Schule zu einer Berufsmesse zusammenkommen und am Ende alle zufrieden nachhause gehen, dann kann man von einem Erfolg sprechen. Der erste „Freisener Tag der Ausbildung“, initiiert von der Gemeinschaftsschule und der Gemeinde Freisen, war ein solcher Erfolg.
„Die Gemeinschaftsschule vermittelt eine erweiterte und vertiefte allgemeine Bildung, die zugleich Grundlage einer Berufsausbildung oder weiterführender berufsbezogener oder studienbezogener Bildungsgänge ist“, so sind gleich zu Beginn der Gemeinschaftsschulverordnung die Ziele der insgesamt noch jungen Schulform benannt. Um der besonderen Bedeutung der Berufsorientierung Rechnung zu tragen, hat die Gemeinschaftsschule Freisen in den vergangenen Jahren ihr Konzept in diesem Bereich kontinuierlich ausgebaut und ist zahlreiche Kooperationen mit Betrieben in der Region eingegangen, die in verschiedenen Unterrichtsangeboten zum Tragen kommen. „Die Palette reicht von Informationsvorträgen unserer Partner in den Betrieben über Betriebsbesichtigungen und den Besuch von Ausbildungsmessen bis hin zu unseren beruflichen Praktika in den Klassenstufen 8 und 9“, erklärt Heike Weber, die zusammen mit ihrer Kollegin Stefanie Hahl verantwortlich für die Koordination der Berufsberatung ist. Mittlerweile ist die Schlange interessierter Betriebe jedoch so lange geworden, dass man der Nachfrage im regulären Unterricht nicht mehr gerecht werden kann. Aus diesem Grund hat die Schule mithilfe der Gemeinde zunächst sämtliche Betriebe in der Gemeinde sowie die bereits vorhandenen Kooperationspartner angesprochen, ob die Bereitschaft zur Veranstaltung einer eigenen Ausbildungsmesse vorhanden sei. „Damit haben wir bei zahlreichen Gesprächspartner offene Türen eingerannt. Entgegen früherer Zeiten sind die Bewerberanzahl selbst in größeren Unternehmen stark rückläufig und die Personalchefs wissen es zu schätzen, sich potenzielle neue Mitarbeiter frühestmöglich heranzuziehen“, weiß Schulleiter Marc André Müller zu berichten.
So konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 11 beim ersten Tag der Ausbildung an Infoständen und in Infovorträgen über verschiedene Ausbildungsberufe informieren und gleichzeitig mit den Verantwortlichen der Betriebe ins Gespräch kommen oder gar Praktika vereinbaren. „Das Besondere am heutigen Tag ist, dass die meisten Betriebe mit jungen Azubis oder mit Jugendlichen präsent sind, die gerade erst mit der Ausbildung fertig geworden sind. Auf dieser Ebene findet eine Kommunikation statt, die ganz anders bei unseren Schülern ankommt“, ist Stefanie Hahl überzeugt. Auch Bürgermeister Karl-Josef Scheer war begeistert vom neuen Angebot der Schule, das künftig im 2-Jahres-Turnus wiederholt werden soll: „Als Bürgermeister weiß ich um die Bedeutung der Gemeinschaftsschule Freisen für unsere Gemeinde und dass nun ein Format gefunden wurde, das auch noch die mittelständischen Betriebe in unserer Gemeinde stärkt, finde ich toll.“ Als Mitveranstalter bedankte er sich ausdrücklich beim Kollegium der Schule, welches durch die Organisation und Begleitung der Veranstaltung wesentlich zum Erfolg derselben beigetragen hatte. Aber auch den Einsatz der Eltern des Schulfördervereins, welcher an diesem Tag die Bewirtung der Gäste übernommen hatte, stellte er positiv heraus.