Großen Spaß hatten die Schülerinnen und Schüler, die jüngst an den Begabtentagen der Gemeinschaftsschule Freisen in den Naturwissenschaften teilgenommen haben. Die Begabtentage sind ein neuer Ansatz, den die beiden Kolleginnen Victoria Sell und Dr. Andrea Kubik im Rahmen der Teilnahme an der Qualifizierungsreihe ProfIL des Bildungsministeriums entwickelt haben. Das Ziel der Begabtentage ist es, talentierten und besonders begabten Schülerinnen und Schülern, die das normale Unterrichtspensum in der Regel problemlos meistern, neue Anreize des Lernens zu setzen und sie mit besonders kniffeligen Aufgaben zu fordern und zu motivieren.
An zwei Tagen durften nun erstmals Schülerinnen und Schüler, die sich durch besonders gute Leistungen im Vorfeld in den Fächern NW, Chemie, Physik und Biologie ausgezeichnet hatten, sich an Versuche und Experimente wagen, die über den Pflichtinhalt der Lehrpläne hinausgehen. Beide Lerngruppen aus den Klassenstufen 5 bis 7 bzw. 8 bis 10 hatten darüber hinaus den Auftrag, ein Lernvideo über einen Versuch ihrer Wahl zu erstellen. Gleichzeitig waren Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 12 als Lerncoaches im Einsatz und erweiterten durch die Mitbetreuung der Schülergruppen gleichzeitig ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen.
Die Lerngruppe der Klassenstufen 5 bis 7 beschäftigte sich unter anderem mit verschiedenen Versuchen rund um Lebensmittel und deren Eigenschaften, so dass ein hoher Bezug zur Lebenswirklichkeit der Kinder gegeben war. So sollten zum Beispiel Knödel hergestellt und auf ihr Kochverhalten untersucht werden. In weiteren Versuchen sollte analysiert werden, wie die Zugabe von Spülmittel bzw. von Stärke sich auf die Eigenschaften von Wasser auswirkt. „Sehr interessant finde ich den Versuch zum Wasserberg.“, meinte Tamia Schäfer. Auch dieser Versuch dreht sich um die Eigenschaften des Wassers, denn er hat zum Ziel, möglichst viele Wassertropfen aus einer Pipette zu einem Berg anzuhäufen und dadurch die Auswirkungen der Oberflächenspannung des Wassers zu demonstrieren. „Am besten hat uns das Experiment mit der Zuckersonne gefallen.“, waren sich Leon Weber und Aaron Kaiser einig. Bei diesem Versuch ging es darum, mit einem Zuckerwürfel, Lebensmittelfarbe und Wasser nachzuvollziehen, wie sich Zucker in Wasser auflöst. Während die Versuche dieser Lerngruppe aus verschiedenen Fachbüchern und Internetportalen zusammengestellt worden waren, hatten die Lehrkräfte für die älteren Schüler das sogenannte „Lab in a box“ zum Thema „Den Geheimnissen der Flüssigkeiten auf der Spur“ von der Universität des Saarlandes ausgeliehen- - Logisch, dass diese Versuche nochmal deutlich anspruchsvoller waren, aber auch hier waren die Schülerinnen und Schüler motiviert und voller Ehrgeiz bei der Sache und kamen am Ende zu den gewünschten Ergebnissen.
„Besonders gut gefällt mir, dass beide Lerngruppen etwa paritätisch aus Jungen und Mädchen zusammengesetzt waren.“, resümierte Schulleiter Marc André Müller am Ende der Begabtentage. Damit bewiesen gerade die Schülerinnen einmal mehr, dass die naturwissenschaftlichen Fächer nicht nur für Jungen reizvoll sind und dass man sich in Freisen über den gerade von der Kultusministerkonferenz gemachten Vorschlag, einen geschlechtergetrennten NW-Unterricht einzuführen, keine Gedanken zu machen braucht. Insgesamt zeigte sich der Schulleiter mit dem Pilotdurchgang der Begabtentage sehr zufrieden, denn dadurch wurden gleich mehrere Bausteine des pädagogischen Konzeptes der GemS Freisen miteinander verknüpft: Im Rahmen der Begabtentage wurde nämlich die bereits bewährte Handlungsorientierung im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mit Inhalten des neuen Medienkonzeptes und dem neuen Konzept der Begabtenförderung gekoppelt.
Nach den sehr guten Erfahrungen, welche die GemS Freisen mit dem Pilotdurchgang in den Naturwissenschaften gemacht hat, sollen zukünftig auch Begabtentage in anderen Fächergruppen, z.B. in den Gesellschaftswissenschaften oder in den Fremdsprachen folgen.